Ein Geburtshaus für Coimbatore, Indien

"What Families Deserve"

Wie ich dazu komme, als Hebamme nach Südindien zu gehen

Schon als Jugendliche hatte ich immer den Traum, einmal im Ausland zu leben und zu arbeiten. Doch dann bekam ich nach meinem Abitur gleich die Ausbildungsstelle zur Hebamme und entschloss, dieses Projekt noch einmal zu vertagen. Für das Auslandssemester wollten eine Kommilitonin und ich in ein Land gehen, in dem Hebammen und Hebammenforschung richtig weit ist, etwa nach Großbritannien oder Irland. Da beides nicht klappte, blieb nur noch Indien als Auswahl. „Also gut, dann halt nach Indien!“ In unseren fünf Monaten dort, gewannen wir das Land und die Leute sehr lieb, auch wenn Covid das Auslandssemester ab Monat drei überschattete.

Im Studium lernten wir eine Geburtshilfe kennen, die auf unser eher abschreckend wirkte. Das Berufsbild der Hebamme wie wir es kennen, ist bisher ein relativ unbekannter Begriff. In den Krankenhäusern werden Frauen während der Geburt meist menschenunwürdig behandelt. „Alles was den weiblichen Körper betrifft, gilt als unrein“ unterstreicht die traurige Realität. Laut Berichten werden Gebärende auch geschlagen, gekniffen und angeschrien. Zwar konnte die Müttersterblichkeit in Indien während der letzten Jahre gesenkt werden, dafür liegt die die Kaiserschnittrate in privaten Krankenhäusern bei über 70%, in staatlichen bei ca. 40%. Von der WHO als notwendig eingestuft wird eine Rate von 10-15%! Bessere Einnahmen und die Planbarkeit spielen hierbei eine große Rolle. Ein guter Spiegel Artikel über die Geburtshilfe ist hier verlinkt.

Wieder zurück in Deutschland fing ich also an, im Geburtshaus Ansbach zu arbeiten. Diese drei Jahre waren sehr lehrreich! Ich lernte Geburtshilfe nochmal von Grund auf neu kennen: Schwangerenvorsorge, Geburtsbegleitung, Wochenbettbetreuung, Kurse und besuchte fleißig Fortbildungen. Nachdem die drei Jahre fast komplett waren, überkam mich wieder das altbekannte Fernweh. Wieder lief mir Indien über den Weg! Eine Geburtshausgründung im Süden! Wie spannend! – ob das geht in Indien?

Und ob! Seit 2009 haben ein deutsch- indisches Ehepaar- Johanna und Simon Durairaj es auf dem Herzen, den „ungehörten“ in Indien eine Stimme zu geben. Das sind besonders die ungeborenen Kinder (vor allem Mädchen), die Frauen und die obdachlosen Senioren. Ein Frauenhaus ist schon entstanden, um Frauen in Notsituationen sofort helfen zu
können. Außerdem auch ein Altenheim.

Das Geburtshaus „Jeevalaya Birthing Home“ ist schon lange ein Traum und soll ab dem 24. Januar 2024 starten! Ein internationales Team aus amerikanischen, indischen Hebammen und mir ist zusammengestellt und wir suchen nach weiteren Hebammen.

Zu mir

Ich heiße Anorthe, bin seit
2019 Hebamme und habe
zuerst kurz im Uniklinikum
Ulm, dann drei Jahre im
Geburtshaus Ansbach
gearbeitet.

Unterstützen

Das ganze Geburtshausprojekt
ist spendenbasiert. Wenn du ermöglichen willst, dass ich nach Indien gehen kann, dann freue ich mich!

Schicke mir sehr gerne eine Nachricht, wenn du Teil
meines Unterstützerteams
werden möchtest:
anorthe.muenz@gmail.com

Wenn du selbst Hebamme
bist und dir vorstellen könntest mitzuarbeiten, dann melde dich auch gerne bei mir.

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